Was haben Wackelbilder von Prominenten und der Straßenverkehr gemeinsam? Auf den ersten Blick ist der Zusammenhang kaum zu erkennen, aber wie der Hamburger Fotograf Fabrizio Barile zu zeigen versucht, ist er tatsächlich da: In beiden Fällen verändert sich das Bild, sobald man sich bewegt – es lohnt sich also immer, einen zweiten und sogar dritten Blick zu werfen.
Und genau das ist das Ziel seiner neuen Ausstellung „Mit offenen Augen“ im Polizeimuseum Hamburg, die auf Initiative des „Förderkreises zugunsten unfallgeschädigter Kinder“ entstanden ist: Konkret geht es darum, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Achtsamkeit im Straßenverkehr zu schärfen. Über 400 Kinder verunglücken jedes Jahr auf Hamburgs Straßen, eine Zahl, die sich mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr leicht reduzieren lässt.
Erfasste Bewegungen von Prominenten
Man mag argumentieren, dass der Zusammenhang zwischen bewegten Porträts und der Sicherheit von Kindern weit hergeholt ist. Unbestritten ist jedoch, dass die Bilder dieser Ausstellung die Aufmerksamkeit des Betrachters fesseln.
Das ganze letzte Jahr über posierten 60 Hamburger Prominente für sie, jeder mit seiner eigenen Geste. Darunter waren Schauspielerinnen und Schauspieler, Musiker und Beamte der Stadt, inklusive Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Mit der Technik der Langzeitbelichtung konnte Fabrizio Barile die Bewegung jeder Geste auf einzigartige Weise einfangen.
Doch damit nicht genug, beschloss der Fotograf, sie als großformatige Wackelbilder zu drucken. So sind auf jedem Foto eigentlich zwei Personen abgebildet. Wenn sich der Betrachter bewegt, verschwindet der eine Prominente und der nächste erscheint. Das Ergebnis ist eine aufmerksamkeitsstarke Collage von Porträts, die man lange anstarren kann.
Die Ausstellung wurde letzte Woche im Polizeimuseum Hamburg im Beisein einiger der Models und der lokalen Presse eröffnet. Sie ist seit gestern für die Öffentlichkeit zugänglich und läuft bis zum 31. Juli.