Der Europäische Radsportverband hat siebzehn Routen mit einer Länge von mehreren Tausend Kilometern geschaffen, mit denen man durch den gesamten Kontinent radeln kann.
Seid ihr bereit für ein Fahrradabenteuer unter freiem Himmel, bei dem euer Haar im Wind weht? Tausende von Kilometern quer durch ganz Europa zu radeln? Dann werdet ihr die EuroVelo-Routen lieben: Siebzehn gigantische Radrouten, die den pedalierfreudigen Reisenden dazu einladen, unseren Kontinent auf zwei Rädern zu erkunden.
Täuscht euch allerdings nicht: Diese Routen sind absolut nichts für schwache Nerven, aber sie bieten unvergessliche Szenen und ernsthaft muskulöse Beine am Ende.
Wie ehrgeizig ist die Strecke denn nun? Nun, die kürzeste Route (EuroVelo 19) ist 1050 Kilometer lang und folgt dem Verlauf der Maas durch Frankreich, Belgien und die Niederlande. Das ist jedoch nur eine Kleinigkeit im Vergleich zur wirklich anstrengenden EuroVelo 1 – mit dem Codenamen „Atlantikküstenroute“ – die sich über 11.000 Kilometer vom Norden Norwegens bis zur portugiesischen Atlantikküste schlängelt. Dazwischen liegen nämlich noch das Vereinigte Königreich, Irland, Frankreich und Spanien.
Diese unglaublichen Routen sind das Produkt des Europäischen Radfahrerverbands, die es anscheinend satthatten, immer nur in einem Land herumzufahren. Die siebzehn Routen befinden sich derzeit in verschiedenen Stadien der Fertigstellung, aber wenn sie alle fertig sind, stehen den Radfahrern 90.000 Kilometer an Wegen zur Verfügung.
Jede EuroVelo-Route steht unter einem bestimmten Thema. Zum Beispiel führt die 5000 km lange EuroVelo 2-Route (die „Hauptstädte-Route“) von Galway über Dublin, London, Berlin und Warschau nach Moskau. Sonnenanbeter bevorzugen vielleicht die Mittelmeerroute (EuroVelo 8,7500 km) von Spanien nach Zypern, mit Zwischenstopps in Urlaubsländern wie Italien, Kroatien, Griechenland und der Türkei. Geschichtsinteressierte können währenddessen auf der EuroVelo 13 (mit 9950 km die zweitlängste verfügbare Route) den Verlauf des ehemaligen Eisernen Vorhangs verfolgen.
Die 90.000 km langen Strecken sind noch nicht vollständig fertiggestellt (aber mehr als die Hälfte ist geschafft!) und bestehen aus einer Mischung aus öffentlichen Straßen, Radwegen und verkehrsfreien Strecken. Abschnitte jeder Route umfassen regionale und nationale Radwege, und es gibt einige Überschneidungen zwischen den Routen.
Wenn ihr zum Beispiel von der „Ostseeroute“ (EuroVelo 10) genug habt, könnt ihr in Kopenhagen einfach auf die „Sonnenroute“ (EuroVelo 7) wechseln, und schon sind Sie fröhlich auf dem Weg nach Italien und Malta. Wenn man aber schon diese epischen Entfernungen mit dem Fahrrad zurücklegt, ist es vielleicht für die Beine besser, wenn man sich nur ein Ziel aussucht. Oder?