
„Wer Hamburg sieht, sieht die Freiheit“, schrieb schon Theodor Fontane über die Hansestadt – und wir können ihm nur beipflichten. Was Hamburg dabei am stärksten prägt, ist das Wasser: Es schenkt Raum, Weite und ein Gefühl von grenzenloser Unabhängigkeit. Wo ließe sich diese Freiheit intensiver spüren als nah am Wasser, textilfrei, ganz im Einklang von Körper und Natur? Die Freikörperkultur, kurz FKK, hat in Deutschland eine lange Tradition und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. So großzügig Hamburg auch ist – bei all den Kunst-, Kultur- und Gastro-Highlights packt einen doch manchmal die Sehnsucht nach Meer und Weite. Dann lockt die Ostsee, nur einen Katzensprung entfernt, als perfekter Rückzugsort aus dem urbanen Trubel. Entlang ihrer Küsten finden sich zahlreiche FKK-Strände, an denen Nacktbaden selbstverständlich ist.
Die bekannten Hotspots wie Buhne 16 auf Sylt oder der FKK-Strand in Ahlbeck kennt wohl jeder. Wir aber möchten euch verborgene Perlen zeigen: Strände, die nicht von Touristenströmen überrannt werden und an denen die Natur ihren ursprünglichen Charme bewahrt hat. Jeder unserer Favoriten besitzt ein ganz besonderes Flair – und wir sind sicher, dass ihr hier euren persönlichen Lieblingsplatz zum grenzenlosen Freiheitsgefühl entdecken werdet.
1. FKK-Strand Falckenstein /Kiel-Friedrichsort
Nur 100 km nördlich von Hamburg wartet der FKK-Strand Falckenstein in Kiel-Friedrichsort. Direkt an der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal liegt ihr textilfrei im feinen Sand, während Fähren und Marineschiffe vorbeiziehen. Vor euch ragt der rot-weiße Leuchtturm Falckenstein aus dem Wasser, hinter euch rauscht ein schmaler Kiefern- und Buchenwald – Ostseesand trifft Dünenwald. Im Sommer gibt’s feste Grillplätze, im Winter eine mobile Fasssauna. Und das Beste: Der Strand bleibt ein ruhiger Insider-Tipp der Einheimischen.
2. FKK-Abschnitt Friedrichskoog-Spitze / Holmer Siel
Rund 90 Minuten nordwestlich von Hamburg liegt an der Friedrichskoog-Spitze ein außergewöhnlicher FKK-Abschnitt direkt im Nationalpark Wattenmeer. Statt Sandstrand erwartet euch das UNESCO-geschützte Watt: Bei Ebbe wandert ihr über endlose Schlick- und Seegrasflächen, bei Flut gleitet ihr textilfrei in seichtes Nordseewasser. Handtücher breitet ihr nicht in Strandkörben, sondern auf weichem Deichrasen aus – mit Blick auf Robben, die bei Niedrigwasser auf nahen Sandbänken dösen. Hinter euch duften Salzwiesen voller Queller und Strandastern, begleitet vom Rufen von Austernfischern und Kiebitzen – pures Naturkino.
3. Boberger See
Für alle, die FKK-Strände suchen aber citynah bleiben wollen: Der Boberger See liegt nur 30 Minuten von der Hamburger Innenstadt entfernt und ist per Auto oder ÖPNV mühelos erreichbar. Kaum angekommen, taucht ihr in das Landschaftsschutzgebiet „Boberger Niederung“ ein – ein Naturmix aus seltenen Binnendünen, Heide, Moor und glasklarem Baggersee. Der frühere Kiessee bietet top Wasserqualität und flachen Einstieg; am Nordufer wartet eine separate Liegewiese, auf der FKK ausdrücklich erlaubt ist. Bis zu 30 Meter hohe Dünen schenken echtes Nordsee-Feeling, Seeadler kreisen, im Spätsommer leuchtet lila Glockenheide. Kurz: ein außergewöhnlicher Mix aus klarem Badesee, Sanddünen und wohltuender Abgeschiedenheit – fast direkt vor Hamburgs Haustür.
4. Gut Ludwigsburg
Fluss, Wald & Weite: Statt Ostsee oder Baggersee badet ihr hier direkt in der Elbe. Das Ufer des historischen Guts Ludwigsburg bei Lauenburg wirkt mit seinem Sand-Kies-Gemisch, alten Weiden und dichten Auwäldern völlig unberührt. Der FKK-Abschnitt liegt auf dem weitläufigen, öffentlich zugänglichen Gutsgelände, das jedoch kaum touristisch erschlossen ist – perfekte Ruhe und reichlich Platz zwischen den Handtüchern. Im Sommer präsentiert sich das Wasser überraschend klar, die Strömung bleibt moderat und flache Sandbänke dienen als natürliche Liegeflächen. Mächtige Baumriesen spenden Halbschatten, während über euch Seeadler kreisen und mit etwas Glück Eisvögel oder Biber auftauchen – echtes Wildlife inklusive.
5. Müritz-Nationalpark
Im Müritz-Nationalpark – Deutschlands größtem Schutzgebiet aus Wald, Moor und über 100 glasklaren Seen – findet ihr herrliche FKK-Spots ganz ohne Promenade oder Massentourismus. Statt eines einzigen Strands wählt ihr eure Badestelle selbst: stille Buchten am Leppinsee, türkisklare Waldseen wie der Woterfitz oder schmale Sandzungen am Ostufer der Müritz. Nackt schwimmt ihr zwischen Seerosen, während Seeadler über das Wasser gleiten – pure Idylle. Knirschender Sand, harzduftende Kiefern und vollkommene Ruhe machen diesen Ort perfekt für alle, die FKK als Einssein mit der Natur erleben wollen.
6. Prerower Strand
Kein Geheimtipp, aber dennoch ein Highlight, das wir euch nicht vorenthalten wollen: Der Prerower Strand bleibt für FKK-Fans ein Must-see. Rund 260 km von Hamburg entfernt wartet echtes Karibik-Feeling: bis zu 100 m breiter, puderweicher Sand ohne Steine und türkis schimmerndes Wasser – perfektes Revier für textilfreies Sonnen und Baden. Zwischen Prerow und Zingst sind mehrere Abschnitte offiziell als FKK-Strände ausgewiesen; dank der immensen Weite findet ihr trotzdem mühelos euren ruhigen Spot. Die Kulisse aus Dünen, Kiefern und Windflüchtern liefert pures Naturkino. Mehr Infos zu dieser besonderen Perle findet ihr im ausführlichen Artikel über den Strand.