Zwölf Riesengorillas haben die Mönckebergstraße erobert. Das klingt wie eine Nachricht aus der „Planet der Affen„-Filmreihe, ist es aber nicht. Oder na ja, nicht ganz. In diesem Fall handelt es sich um eine Open-Air-Ausstellung. Ihr habt sie vielleicht schon selbst gesehen: Gestern wurden die Skulpturen von zwölf 3,50 Meter großen Affen in der berühmten Einkaufsstraße aufgestellt.
Abgesehen von ihrer enormen Größe fallen sie auch deshalb auf, weil sie alle mit dem Blick zum Himmel stehen. Entworfen wurden sie vom chinesischen Künstler Liu Ruowang, der erklärte, dass „die fassungslosen Augen und das unschuldige Gesicht der Affenmenschen den Wunsch verraten, all dies zu korrigieren und einer strahlenden Zukunft entgegenzugehen„.
So sollen die Statuen die Mönckebergstraße sowohl in eine Kunstmeile als auch in eine Warnung verwandeln. Denn sie sollen vor der zunehmenden Zerstörung der Natur durch die fortschreitende Zivilisation warnen. Letztlich also gar nicht so anders als die „Planet der Affen“-Filmserie.
Die Aktion mit dem Titel „Angekommen“ ist eine Kooperation mit der internationalen Kunstausstellung NordArt aus Büdelsdorf. Dort waren die Affenskulpturen bereits 2016 ausgestellt worden. Nun werden sie zum ersten Mal in einer Straße gezeigt, die tatsächlich frequentiert wird. Die Open-Air-Ausstellung ist für zwei Wochen, bis zum 17. Juli, geplant. Während dieser Zeit werden Busse und Taxis umgeleitet, so das City Management.
Liu Ruowang: ein weltberühmter Bildhauer
Der 1977 in der chinesischen Provinz Shaanxi geborene Liu Ruowang hat in seiner 25-jährigen Karriere internationales Ansehen erlangt. Nachdem er die Zentrale Akademie der Schönen Künste in Peking besucht hatte, wurde er mit seinen Skulpturen über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus berühmt.
Seine Werke wurden in verschiedenen Teilen der Welt ausgestellt, sowohl in Kunstgalerien als auch auf der Straße, wie z.B. in Singapur, Seoul, Queenstown, Venedig und Turin. Im selben Jahr, in dem seine Riesengorillas in Büdelsdorf ausgestellt wurden, wurde er mit dem NordArt-Preis ausgezeichnet.